Wir waren froh, dass wir Guatemala City verlassen konnten und wieder einmal ging es die Berge hoch.
Die Strasse fuhrte uns Richtung Westen auf 2800m und hinab zum Lago Atitlan auf 1600m, umgeben von Vulkanen.
Hier in den Bergen soll es viele Banditen geben und wie wir erfuhren wurde eine Woche vor unserer Ankunft ein Motorradfahrer ueberfallen und ausgeraubt. Auf der Strasse ist sehr viel Polizei und Militaer, bis an die Zaehner bewaffnet.
Wir erreichten jedoch voellig unbehelligt die kleine Stadt Panajachel am Ufer des Lago Atitlan, wo wir uns fuer zwei Wochen Spanischkurs anmeldeten.
Rund um Pan wohnen viele Auslaender, meist pensionierte US-Amerikaner, die hier viel billiger leben als in den Staaten.
Die Stadt hat 14 000 Einwohner und ist eigendlich eher uninteressant. Man hat auch gar nicht das Gefuehl, dass hierso viele Leute leben. Es gibt eine Hauptstrasse voller Touristengeschaefte und die Lokale sind teuer. Vor den moisten Geschaeften stehen bewaffnete Waechter und ueberhaupt ist in Guatemala sehr viel Polizei present.
Die ersten zwei Tage wohnten wir in einem Hotel und sind dann zu einer Familie uebersiedelt, wo wir die Motorraeder sicher in der Garage abstellen konnten, die jetzt eigendlich als Buegelzimmer verwendet wurde.
Die Familie bestand allerdings lediglich aus einer aelteren Frau und zwei Angestellten. Wir bekamen drei Mahlzeiten am Tag und das auch seperat von der “Familie”, sodas das ganze eher Pensionscharakter besass, als das Kennenlernen der Kultur und Lebensweise der Guatemalesen, wie es von der Schule angepriesen wurde. Das hatte aber auch den Vorteil, dass wir unsere Ruhe hatten, wenn wir das wollten.
Am Vormittag hatten wir immer von acht bis zwoelf Uhr Unterricht mit unserer Lehrerin Veronika im Garten der Sprachschule. Unter Bananenbaeumen und Kaffeebueschen vergingen die vier Stunden Privatunterricht wie im flug. Der Nachmittag oder Abend ging meist fuer die Hausuebung drauf. Mit der Schule unternahmen wir Ausfluege in der naeheren Umgebung.
Wir besuchten eine kleine Hoehle oberhalb des Sees in einer steilen Felswand, die von den Maya als Opferstaette verwendet wird. Darin warden Feuer entfacht und die Opfergaben, meist Lebensmittel oder alkoholische Getraenke verbrannt. Ganz beliebt sind auch Koerperlotionen, die es wirklich fuer oder gegen alles gibt, z.B. gegen zu geschwaetzige Frauen…
Feuerwerkskoerper sind auch sehr beliebt und so knallt es staendig zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Einmal waren wir in einem nahen Naturreservat und ueber wackelige Haengebruecken ging es durch den Dschungel.
Von Veronika erfuhren wir auch viel ueber das Leben in Guatemala und am Wochenende nahm sie uns auf die Geburtstagsfeier ihres Neffen in den Nachbarort Solala mit. Dort lernten wir auch ihre drei Soehne kennen.
Am Unterrichtsfreien Sonntag mussten wir uns um unsere Campingausruestung kuemmern, die eine Generalreinigung dringend notwendig hatte. In der trockenen Gebirgsluft und der starken Sonne trocknete alles sehr schnell.
Die 10 Tage in Pan sind rasch vergangen und mit unseren neu erworbenen Spanischkenntnissen machten wir uns auf den Weg nach Antigua, wo wir den aktiven Vulkan Pacaja besteigen wollten.