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Von Alaska nach Feuerland
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2007-10-25 Von Alaska nach Feuerland - Argentinien
Aktualisiert: 2007-11-14   BILDER

La Quiaca - Cordoba 18. - 24. Oktober 2007

Argentinen, das hiess erst einmal Schluss mit Piste und endlich wieder Asfalt, richtige Tankstellen mit richtigem Benzin, richtige Geschaefte mit richtigen Lebensmitteln, zahlen mit Kreditkarte und Campingplaetzen, die ersten seit dem Golf von Mexico!

Auf guter Asfaltstrasse gings auch mit kaputtem Federbein relativ flott voran und wir machten in einer Stunde gleich viel km, als wie in Bolivien an einem Tag.

Wir waren immer noch in der Hochwueste, aber es ging staendig leicht bergab und es wurde zusehens waermer und auch etwas gruener.
Es begannen wieder Baeume zu wachsen, es gab Felder und gruene Weiden mit Kuehen und auf einmal sind wir im argentinischen Fruehsommer.

Unser vorrangiges Ziel war nun nicht mehr der Passo Jama nach Chile, sondern die Reperatur der Motorraeder. Auch die 1150er verlor nun Oel aus der Gabel und so fuhren wir an der Abzweigung nach Chile vorbei und versuchten unser Glueck in der ersten groesseren Stadt Salta, weiter suedlich. Man schickte uns von einer Werkstatt zur naechsten und niemand konnte uns helfen.
Es nutzte alles nichts, wir muessen in die 800km noch weiter suedlich gelegene Stadt Cordoba um dort unser Glueck zu versuchen.
In Argentinien ist das gerade mal ums Eck, fuer uns ein rieser Umweg, da wir die Strecke auch wieder zurueck fahren muessen, weil wir die Atakama-Wueste im Norden Chiles nicht auslassen wollen.

Wir verliessen Salta auf der Ruta 9. Die Strasse fuehrte durch endlose Buschlandschaft. Kein Ort, kein Haus, keine Campingmoeglichkeit.
Bei einbruch der Dunkelheit sahen wir ein Gebaeude mit grossem Garten und fragten dort, ob wir unser Zelt hier fuer eine Nacht aufstellen duerfen.
Wir waren nun in einem Kloster mit ca. 20 jungen Moenchen. Man gab uns sogar ein Zimmer und wir erlebten einen lustigen Abend mit den Maennern aus ganz Sued- und Zentralamerika und mussten natuerlich viel ueber unsere Reise erzaehlen.
Am Morgen fruehstueckten wir mit den Moenchen. Das Fruehstueck bestand aus Schwarztee (mate cosinada) und trockenem Brot. Es dauerte eine Weile bis wir starten konnten, denn jeder wollte sich mit den besten Wuenschen persoenlich von uns verabschieden und der Chef meinte, wir koennen jederzeit wieder vorbei kommen und hier uebernachten.

Wir waren jetzt auf unter 1000m Seehoehe und es war schon am Morgen heiss und schwuehl und die Themperatur stieg dann noch auf ueber 40 Grad C.
Nach der trockenen Kaelte des Altiplano war das fuer uns ein ganz schoener Hammer und so erreichten wir gut durchgeschmort den Camping Municipal in der Stadt Santiago del Estero, ein riesiger Park am Rande der Stadt.
Mit viel Bier kuehlten wir unsere ueberhitzten Koerper und gegen Abend wurde der Park langsam leer und wir noch die einzigen Gaeste, noch...

Als wir uns um ca. 23 Uhr gemuetlich schlafen legen wollten kam ein Auto nach dem anderen in den Park gefahren. Jeder hatte eine riesige Stereoanlage dabei, Tische wurden aufgebaut und Feuer entzuendet. Jede Gruppe feierte ihre eigene Party und ueberall plaerrte und haemmerte Musik in ohrenbeteubender Lautstaerke. Vom Kleinkind bis zum Greis, alle feierten die ganze Nacht und in den fruehen Morgenstunden oeffnete auch die Open-air Disco nebenan ihre Pforten.
Wir inmitten dieses Trubels.
Als wir um 7 Uhr morgens unsere Sachen zusammenpackten waren die meisten Partys noch voll im Gange.

Bei angenehmeren Themperaturen als am Vortag fuhren wir weiter auf der Ruta 9 Richtung Sueden durch Buschlandschaft mit Kakteen, Feldern und gruenen Weiden.

Wir erreichten die 1,5 Mil. Einwohnerstadt Cordoba am Sonntag Nachmittag und ein freundlicher Mopedfahrer zeigte uns den Weg zur BMW-Werkstatt und brachte uns anschliessend zum Camping Municipal am Stadtrand, ebenfals wieder ein riesiger Park voller Leute, den wir ohne seine Hilfe nie gefunden haetten.
Wurden wir in Santiago del Estero noch voll ignoriert, waren wir hier sofort von einer Menschentraube umgeben und wurden mit Fragen bombardiert.
Eine Familie lud uns gleich zum Essen ein und eine Andere brachte Getraenke.
Beim argentinischen Assado vergieng der Nachmittag schnell und mit vollem Bauch und mit schon langsam schwerer Zunge mussten wir immer wieder unsere Geschichte erzaehlen. Ein trinkfreudiges Volk, diese Suedamerikaner....
Am Abend leerte sich der Park und blieb es dann auch und wir konnten unser Zelt zwischen den Baeumen aufstellen.

Tags darauf besuchten wir den BMW-Haendler. Das Ersatzteil fuer die 650er muss aus Deutschland bestellt werden und das dauert mindestens 10 Tage bis es hier eintrifft.
So sitzen wir halt wieder einmal fest, aber es ist zum aushalten.
Das Wetter ist sommerlich warm, im Park unter der Woche nicht viel los, der Supermarkt gleich ums Eck und die argentinischen Steaks soooo lecker und vor allem ist das Fleisch in Argentinien sehr billig, wie sonst das Leben auch, ausser man braucht ein neues Federbein....


Km: 52.201




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